Wandeln auf bekannten Pfaden

Im letzten Jahr fuhren wir mit Schülern der Rhema Abam School zum Perma Food Forest in Kafountine in Senegal . Die Exkursion sollte Impulse für die Entwicklung des Schulgartens setzen. Dieser Plan ging auf, es entstand der Schulgarten in seiner jetzigen Form.

16 SchülerInnen der 5. und 6. Klasse wurden für diese Exkursion ausgewählt. Mit dabei war -neben anderen LehrerInnen, wie schon auf der ersten Exkursion- Amadou Fofana, der sich an der Rhema Abam School um den Schulgarten verdient gemacht hat.

 

Frieda, die Gründerin und Leiterin des Gartens, führte die Kinder herum, erklärte geduldig wie die Pflanzen heißen, wie Beete und Pflanzungen angelegt wurden und wie so ein nachhaltig angelegter Garten funktioniert. Was es bedeutet, Landwirtschaft regenerativ zu betreiben und welche Vorteile Waldgärten haben.

Die Kinder stellten viele Fragen, fertigten Aufzeichnungen an und malten Bilder mit ihren Eindrücken vom Besuch des Gartens. Und nach der Arbeit vergnügten sich die Kinder am Strand des nahe gelegenen Atlantiks.

Die Legende vom Gecko

Sie sind giftig, verstecken sich und spucken in das Essen. Und daran kann man sterben.

Diese und andere Geschichten kursieren unter den Menschen in The Gambia. Nicht nur um solchen Legenden entgegenzuwirken, sondern um den Schülern Der Rhema Abam School für Tiere und ihre Lebensräume zu sensibilisieren, unternahmen wir mit einigen von Ihnen eine Exkursion zu einer Schlangenfarm nach Kartong. Die Kinder sollten Wissen über diese Tiere erlangen und sie im direkten Kontakt kennenlernen. Ihre Eindrücke von dieser Exkursion drückten die Kinder anschließend in Bildern aus.

Und nach der Begegnung mit den Tieren gab es einen Besuch der Küstenregion an der Grenze zur Casamance einer Landschaft, die sich entlang des gleichnamigen Flusses im Süden Senegals zwischen Gambia und Guinea-Bissau erstreckt.

Und was sagt der Chef der Schlangenfarm ein Wildbiologe aus Frankreich:

„Geckos sind völlig harmlos. Ihr Urin ist fest (eine weiße feste Masse, die gleichzeitig mit dem schwarzen Kot ausgeschieden wird), und sie können nicht spucken. Ihr gesamter Stoffwechsel ist an den Aufenthalt in Bäumen angepasst, wo es nicht viel Wasser gibt. Ich habe hier schon 100 Geckos gefangen, und wurde oft gebissen. Es ist ein bisschen schmerzhaft, weil sie stärker sind, als sie aussehen. Aber sie zwicken stärker als sie beißen.“

Anstoß

Die Begeisterung für Fußball ist in The Gambia, nicht erst seit dem grandiosen Vorstoß der Mannschaft des Senegal bis ins Achtelfinale der WM 2022, groß. Doch es brauchte erst einem engagierten Sportlehrer wie Ousman Kebbeh, damit die Jungs der Rhema Abam School dieser Leidenschaft regelmäßig und als Team nachgehen können. Ousman stellte eine Mannschaft zusammen, dachte sich einen Trainingsplan aus, besorgte Fußbälle und vereinbarte Trainingszeiten auf dem Sportplatz der Nusrat Senior Secondary School, die er einst selbst besucht hat.

Unser Verein steuerte Geld für den Kauf von Trainingsausrüstung und Trikots bei. Bald nach den ersten Trainingseinheiten wurde es ernst, denn die Mannschaft sollte an ihrem ersten Turnier teilnehmen. Es war ein von Muhammed Dampha organisiertes Ko-Turnier mit acht Mannschaften der Altersklasse U-10 aus der Kombo-St. Mary Area. Weil die Spieler der Mannschaft allesamt Schüler der Rhema Abam School sind, trat das Team unter dem Namen „Rhema FC“ an.

Die Gegner waren die Teams des Pristin FC, Rhema FC, Tigers FC, Lazio FC, Dampha FC, Pa Colley FC, Blackpool FC und Wami FC. Gespielt wurde im einfachen Ko-Modus, eine Niederlage konnte sich also kein Team leisten, wollte es am Ende die den Pokal gewinnen.

Das erste Spiel des Rhema FC gegen den Pristin FC endete torlos und musste im Elfmeter schießen entschieden werden. Sieger Rhema FC. Das zweite Spiel gegen den Tigers FC wurde klar mit 2:0 gewonnen. Der Rhema FC stand im Finale. Gespielt wurde am 11. Juni gegen den Lazio FC. Das Team hatte sich in der anderen Ko-Gruppe durchgesetzt. Beim Rhema FC war allerdings Schluss. Das Endspiel gewann das Team von Ousman klar mit 3:1.

Nun geht es gegen den Wami FC. Dieses Team hatte sich in der Liga durchgesetzt. Wir drücken unseren Jungs die Daumen. Und gratulieren zu diesem wunderbaren Erfolg!

Du bist geliebt, stehst nicht allein…

Dieses Lied brachte Andreas den Frauen, Männern, Jugendlichen und Kindern der Landeskirchlichen Gemeinschaft aus Bad Freienwalde mit nach Kienitz.

Alle waren sie zum Naturerlebnishof gekommen um gemeinsam den Sonntagnachmittag zu verbringen. Und so lauschte die Gemeinde der Andacht von Andreas, sang gemeinsam Lieder zur Gitarre und sprach über Gott und die Welt. Unser Verein hat die Gelegenheit genutzt und über die Arbeit des letzten Jahres in The Gambia berichtet. Für alle Interessierten lagen Bilder und Postkarten bereit. Gemeinsam entstanden Ideen, wie wir vielleicht zukünftig mit der Laurentiusschule zusammenarbeiten können.

Und das Spendenglas für unsere Arbeit mit den Kindern in The Gambia war am Ende des Nachmittages gut gefüllt. Vielen Dank für Eure Unterstützung und Solidarität.

Radeln für die Solidarität

Während wir unserem Alltagsleben nachgegangen sind, hat sich Martin eine Auszeit von seinem Alltag, von Beruf und Familie genommen und ist mit seinem Rad quer durch die USA gefahren. Während seiner Reise hat er interessante Menschen getroffen und viele besondere Orte gesehen. Bei seiner Rückkehr hatte er, neben Geschichten aus der neuen Welt, zahllose Fotos in seinem Gepäck.

Eine Auswahl dieser ins Großformat gebrachten Bilder präsentierte er am 26. November 2023 in den Räumen der Tierarztpraxis Dr. Sörensen. Auch Vertreter unseres Vereins haben die Vernissage besucht und hatten Gelegenheit das Anliegen und die Tätigkeit des Bridge Gambia e.V. vorzustellen. Und dann verkündete Martin noch eine besondere Idee. Alle Bilder der Ausstellung sollten verkauft werden. Und der Reinerlös als Spende an unseren Verein gehen. Über 800 Euro sind bislang aus dieser Aktion an unser Konto überwiesen worden. Wir danken Martin und dem Team der Praxis Dr. Sörensen für diese wunderbare Idee und die außerordentlich erfolgreiche Aktion.

Martin 2. von links

Erntedank im Schulgarten

In einem unsere früheren Beiträge hatten wir bereits über den Schulgarten berichtet. Während unseres letzten Aufenthaltes haben wir mit den Sponsorkids der 5. Und 6. Klassen einen Ausflug in den Senegal zum PermaFoodForest Project des Sarsarale e.V. unternommen. [Bericht von Jens Haucke].

Sofort nach unserer Rückkehr stürmten die Kinder den Schulgarten und begannen den Garten nach den Erfahrungen aus dem Project umzugestalten. Beete wurden frisch angelegt, Umrandungen gebaut, es entstanden Wege und der Brunnen wurde wiederhergestellt. Unser Verein spendete neue Zäune für die Einfriedung des Schulgartens. Ein Tor wurde errichtet.

Und jetzt drei Monate später wachsen im Garten Möhren, Tomaten, Salat und Zwiebeln. Der Bananenbaum beginnt Früchte zu tragen und der Brunnen spendet frisches Wasser. Damit alles in Ordnung bleibt haben die Kinder Regeln für den Garten aufgeschrieben.

Wir freuen uns über dieses gelungene Projekt, mit dem die Schule auch eine Vorgabe des Ministry for Basic and Secondary Education (MoBSE) in The Gambia erfüllt. Demnach sind Schulen angehalten Schulgärten anzulegen, um ihren Kindern landwirtschaftliches Arbeiten näher zu bringen.

Spendensammler mit Ideen

Solidarität hat viele Seiten. Eine pfiffige Idee, um Spendengelder zu sammeln, hatte Richard aus Leipzig. Er war mit seinem Vater zu Besuch auf dem Naturerlebnishof in Kienitz. Hier hat er gehört, dass die Menschen in Gambia nicht diesen materiellen Wohlstand wie wir hier in Deutschland genießen können und oft in Armut leben. Und er hat von der Arbeit unseres Vereines erfahren.

Er machte also kurzerhand die Zuckerwattemaschine, die ihm sein Vater gekauft hatte, startklar und eröffnete einen Verkaufsstand. Sehr zu Freude der Besucher des Hofes. Richard ist Schüler der 7. Klasse und interessiert sich für Mathematik und Astrophysik. Er spielt Tischtennis an der Schul-AG, übt sich im Klavier- und Schlagzeugspiel und kümmert sich leidenschaftlich um seine Katzen Johnny und Gansha. Die Zuckerwattemaschine ist schon längere Zeit im Haushalt seiner Familie. Und solch einen süßen Wattebausch anzufertigen ist gar nicht so einfach, wie es aussieht. Doch Richard hat den Bogen raus und weiß wie man die Zuckerfäden elegant wickelt. Auf dem Bild ist er mit einem besonders gelungenem Exemplar zu sehen.

Am Ende konnte Richard 63,00 Euro an den Kassenwart des Vereines übergeben.

Vielen Dank für diese schöne Aktion

The next generation

„Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“
Albert Einstein

Zum Thema Zukunft findet man unzählige Zitate von klugen und prominenten Menschen. Wir denken an die Zukunft unseres Vereins und haben die Konfirmation von Rosa zum Anlass genommen, sie in unseren Verein aufzunehmen. Als unser erstes Ehrenmitglied.

Was Rosa dafür auszeichnet? Sie hat The Gambia mehrmals bereist und dort Freunde gefunden. Rosa interessiert sich für das Land und deren Menschen. Sie versucht zu verstehen, warum die Menschen dort so anders leben als wir hier in Europa. Sie setzt sich mit der Sprache, der Kultur und den Sitten in Gambia auseinander. Mit ihrem offenen und fröhlichen Wesen ist sie beliebt bei den Schülern und Lehrern der Rhema Abam School und eine gute Botschafterin unseres Vereins.

Wir sind überzeugt, dass Rosa dem Anliegen des Vereins eng verbunden ist und das auch in Zukunft sein wird. Wir freuen uns, sie bei uns begrüßen zu dürfen. Und wir wünschen ihr alles Gute für ihr weiteres Leben.

Die Mitglieder unseres Vereins. Rosa ist die Dritte von links

Kraut und Rübchen

Was dem Gärtner in Deutschland die Jahreszeiten, sind in The Gambia die Wechsel von Regen- und Trockenzeit. Es regnet von Juni bis Oktober, gewöhnlich in den Nachtstunden, manchmal in Form heftiger Wolkenbrüche. In der Trockenzeit von November bis Mai gibt es keinen Regen, die Luftfeuchtigkeit sinkt auf 30% und die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind deutlich größer als in der Regenzeit.

Das alles und noch viel mehr gilt es bei der Wiederbelebung des Schulgartens der Rhema Abam School zu beachten. Angeregt von der Stellvertretenden Schulleiterin Fatou Boye sollen damit auch die Vorgaben des Bildungsministeriums (MoBSE) zielstrebig umgesetzt werden. Unterstützung kommt von Alieu Joof, der eine Konzeption für das Projekt geschrieben hat. Alieus Studium an den Univercity of Gambia wird von unserem Verein gefördert und er möchte mit seiner Beteiligung am Projekt etwas zurückgeben, indem er seine Fähigkeiten für den Unterricht der Kinder über gute landwirtschaftliche Praktiken einsetzt.

Und wir beteiligen uns mit der Bereitstellung von Geldern für den Kauf von Gartengeräten und Sämereien am Projekt. Unser Verein stellt dafür 170 Euro zur Verfügung.

Geplant ist der Anbau von Salat, Gurken, Tomaten, Karotten und Zwiebeln für den Eigenbedarf. Jede Klasse übernimmt die Bearbeitung eines Beetes und jeder Schüler hat seine „eigene“ Pflanze. Gefördert werden soll bei den Kindern die Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein, eine positive Einstellung zu gesunder Ernährung und das Wissen und Verständnis für die Produktion von Lebensmitteln.

Wir wünschen Fatou, Alieu und den Kindern mit dem Gartenprojekt viel Erfolg und eine reiche Ernte.

 

Lehrerpension in Kerr Ardo

Anfang Januar diesen Jahres haben wir zu einer Spendenaktion für den Wiederaufbau der Pension für Lehrer der Grundschule im Ort Kerr Ardo aufgerufen. Das Gebäude wurde durch einen Sturm im Sommer 2021 stark beschädigt. Wir konnten bis zum März auch schon einige Spender-/innen gewinnen.

Die Präsidentin unseres Vereins, Steffi Bartel, hat im März 2022 in Gambia nähere Informationen eingeholt, um unsere Spendenaktion optimal ausrichten zu können. Wir konnten zu unserer Freude sehen, dass das Haus in Kerr Ardo errichtet und fertig ist zur Nutzung. Es ist bereits Hilfe von anderer Seite eingetroffen. Wir freuen uns sehr für die Schülerinnen und Schüler in Kerr Ardo und ihre Lehrer – und wir lernen: in Not wird dankbar die Hilfe angenommen, die zuerst kommt. Die Möglichkeiten unseres kleinen Vereins hatten nicht gereicht, sofort helfen zu können. Den Menschen in Kerr Ardo konnten andere schneller helfen, das ist auch gut.

Wir werden uns anderen Aufgaben zuwenden: denn die uns zweckgebunden zugegangenen Spenden wollen wir natürlich im Einvernehmen mit unseren Spenderinnen und Spendern einsetzen. Wie schon oft in unserer Beziehung zu Gambia ändern sich die Dinge unerwartet und an unterschiedlichen Punkten gleichzeitig.

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